Am Anfang stand eine revolutionäre Erfindung
Mannesmann - Mehr als 130 Jahre Röhrengeschichte
Die Geschichte von Mannesmann begann mit einer technischen Pionierleistung: Reinhard und Max Mannesmann erfanden in der Feilenfabrik ihres Vaters in Remscheid das weltweit erste Walzverfahren zur Herstellung nahtloser Stahlrohre. Nach langjährigen Entwicklungsarbeiten beantragten sie 1885 Patentschutz. 1886 wurde das Patent erteilt und das erste nahtlose Stahlrohr gewalzt.
Mit ihrer Erfindung als Einlage gründeten sie bis 1889 mit verschiedenen Partnern Röhrenwerke in Bous an der Saar, in Komotau/Böhmen (Österreich), in Landore/Großbritannien und im heimischen Remscheid.
Der endgültige technische Durchbruch und damit letztendlich die Marktreife und die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg gelang den Brüdern aber erst in den 1890er Jahren mit der Erfindung des Pilgerschritt-Walzverfahrens. Die Kombination von Pilgerschritt- und Schrägwalzen wurde in der Folge als „Mannesmann-Verfahren" weltweit bekannt. Es eröffnete vielen Bereichen der Technik völlig neue Möglichkeiten und revolutionierte in den folgenden Jahrzehnten den Maschinen-, Leitungs- und Fahrzeugbau.
Am 16. Juli 1890 wurden die zu diesem Zeitpunkt unabhängig voneinander bestehenden kontinentalen Mannesmannröhren-Werke in die neugegründete Deutsch-Österreichische Mannesmannröhren-Werke Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin eingebracht. Mit einem Grundkapital von 35 Millionen Mark gehörte das neue Unternehmen sofort zu den zehn größten Kapitalgesellschaften im Deutschen Reich. Reinhard und Max Mannesmann bildeten den ersten Vorstand der Gesellschaft, schieden aber bereits 1893 wieder aus. Im selben Jahr zog die Unternehmenszentrale von Berlin nach Düsseldorf.