Kurzüberblick zur Geschichte des Produktionsstandortes Salzgitter
Im Dienst des NS-Staates (1937 – 1945)
1937 | Gründung der staatlichen Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“, um in der Region Salzgitter auf Basis der heimischen Erze ein Hüttenwerk zu errichten und zu betreiben |
1939 | Erste Produktion von Roheisen im Hüttenwerk Salzgitter |
1940 | Inbetriebnahme Stahlwerk |
1942 | Nachdem seit Kriegsbeginn 1939 bereits Zwangsverpflichtete, Kriegsgefangene und ausländische Zwangsarbeiter zur Arbeit im Hüttenwerk gezwungen worden waren, ab 1942 auch Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen auf dem Hüttengelände, vor allem zur Munitionsproduktion. |
1945 | Besetzung des Hüttenwerkes durch alliierte Truppen und Stilllegung der Produktion |
Ungewisse Zukunft (1946 – 1953)
1946 | Erste Demontagemaßnahmen im stillgelegten Hüttenwerk, ab 1947 systematischer Abbau bzw. Zerstörung der Werksanlagen |
1949 | Wiederinbetriebnahme eines Hochofens, parallel Fortsetzung der Demontage |
1951 | Einstellung der Demontagearbeiten, 75 % der Hochofenanlagen, 100 % der Stahl- und Walzwerksanlagen, eine Kokerei sowie zahlreiche Nebenbetriebe sind abgebaut oder zerstört |
1953 | Übertragung des Hüttenwerks auf die Hüttenwerk Salzgitter AG. Sie ist eine neu gegründete Tochtergesellschaft der AG für Berg- und Hüttenbetriebe, die als Nachfolgerin des deutschen Teils des früheren Reichswerke-Konzerns Eigentum der Bundesrepublik Deutschland ist |
Neuaufbau und Kooperation (1954 – 1970)
1954 | Inbetriebnahme eines neuen Grob- und Mittelblechwalzwerkes, damit ist neun Jahre nach Kriegsende in Salzgitter erstmals wieder die durchgehende Produktion vom Roheisen bis zum Walzblech möglich |
1964 | Namensänderung in Salzgitter Hüttenwerk AG, nachdem bereits 1961 die Konzernobergesellschaft AG für Berg- und Hüttenbetriebe ihre Firmierung in Salzgitter AG geändert hat |
1970 | Im Rahmen einer Kapitalerhöhung Einbringung des Stahlbereichs der Salzgitter AG, das ist vor allem das Hüttenwerk in Salzgitter, in die Aktiengesellschaft Ilseder Hütte; parallel Erwerb der Aktienmehrheit der Ilseder Hütte durch die Salzgitter AG und Umfirmierung in Stahlwerke Peine-Salzgitter AG |
Schwierige Jahrzehnte (1971 - 1997)
1977/78 | Zentralisierung der Verwaltung der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG in Salzgitter im erweiterten Verwaltungsgebäude der Konzernobergesellschaft Salzgitter AG |
1989/90 | Privatisierung der bis dahin staatlichen Salzgitter AG und damit auch der Tochtergesellschaft Stahlwerke Peine-Salzgitter AG durch Verkauf an die Preussag AG |
1992 | Umfirmierung der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG in Preussag Stahl AG |
1994 | Eröffnung der Gedenkstätte KZ-Außenlager Drütte auf dem Werksgelände Salzgitter |
Neubeginn und Weiterentwicklung (ab 1998)
1998 | Verselbstständigung der Preussag Stahl AG durch Ausgliederung aus dem Preussag-Konzern, Umfirmierung in Salzgitter AG, Börseneinführung der Aktien |
2001 | Einführung einer neuen Konzernorganisation: Die Salzgitter AG wird zur Management-Holding mit in Unternehmensbereichen operativ selbstständigen Tochtergesellschaften, in diesem Rahmen Einbringung des Stahlstandortes Salzgitter in die neu gegründete Tochtergesellschaft Salzgitter Flachstahl GmbH |