150 Jahre Peiner Qualität - Erinnerungen an den Betriebsbeginn
Die Geschichte des Stahlstandortes Peine begann mit der Gründung der „Actiengesellschaft Peiner Walzwerk“. Fast beiläufig steht es in einem Bericht über die Anfänge dieser Gesellschaft: „Im Mai 1873 wurde der Betrieb eröffnet“. Eine feierliche Inbetriebnahme der ersten Peiner Werksanlagen scheint es nicht gegeben zu haben.
Bereits ein Jahr zuvor, am 7. April 1872, war die Aktiengesellschaft gegründet worden. Sie sollte das Roheisen verarbeiten, das die Ilseder Hütte AG seit mittlerweile mehr als zehn Jahren in ihrem Hochofenwerk im nur wenige Kilometer entfernten Groß-Ilsede produzierte, aber bislang größtenteils ins ferne Westfalen verkaufte.
Als erste Anlagen gingen in Peine mehrere Puddelöfen zur Erzeugung von Schmiedeeisen sowie Schweiß- und Walzstraßen für Stabeisen in Betrieb. Die Anfänge fielen in eine konjunkturelle Schwächephase, aber trotzdem konnte die Unternehmensleitung bereits im ersten Geschäftsbericht „mit Genugthuung“ feststellen, „dass die Voraussetzungen, auf welche die Gründung unseres Etablissements basirt wurde, sich während der ersten Betriebszeit bereits als richtig herausgestellt haben“.
150 Jahre ist der Produktionsbeginn in Peine in diesem Jahr her. Die Actien-Gesellschaft Peiner Walzwerk existiert schon lange nicht mehr, sie wurde 1880 von der Ilseder Hütte übernommen und Anfang der 1930er Jahre aufgelöst. Auch die Ilseder Hütte ist vielen heute nur noch als Vorgängerunternehmen der Salzgitter AG bekannt. Der Stahlstandort Peine aber hat sich kontinuierlich und erfolgreich weiterentwickelt. Seit 2001 schreibt er seine traditionsreiche Geschichte unter dem Namen Peiner Träger GmbH weiter und spielt jetzt eine wichtige Rolle in der Dekarbonisierungsstrategie des Salzgitter-Konzerns. So produziert die Peiner Träger GmbH seit 2021 das Vormaterial für CO2-arme Flachstahlgüten, die bei der Konzernschwester Salzgitter Flachstahl GmbH hergestellt werden. Außerdem bietet die Peiner Träger GmbH ihren Kunden „grüne Stahlträger“ mit einem CO2-armen Fußabdruck an, für die Ökostrom eingesetzt wird.