International von Gründung an

Von Gründung an produzierte Mannesmann an mehreren in- und ausländischen Standorten und vertrieb seine Produkte weltweit. Das Röhrenwerk in Bous belieferte Westeuropa, das Werk in Remscheid unter anderem Nordeuropa, das österreichische Werk den Balkan, Osteuropa und den Mittelmeerraum. Das 1899 schließlich auch in den Konzern übernommene Mannesmannröhren-Werk in Wales hatte Zugang zum Weltmarkt des britischen Empire und nach Nordamerika.

Noch im Jahr der Gründung des Unternehmens wurde im Kaukasus mit Mannesmannrohren die weltweit erste Öldruckleitung verlegt; es folgten Rohrlieferungen u. a. für Wasserversorgungsanlagen, Pipelines, Leitungsmasten und moderne Straßenbeleuchtungen auf der ganzen Welt.

Um das Rohrangebot zu vervollständigen, baute Mannesmann in der zweiten Hälfte der 1890er Jahre in Düsseldorf-Rath neben einem neuen Nahtloswerk ein Schweißrohrwerk. Nach der Jahrhundertwende wurde zudem – nachdem man zuvor mit freien Handelsvertretern und Exportgesellschaften kooperiert hatte – mit dem Aufbau einer eigenen weltumspannenden Absatzorganisation begonnen. In Dalmine/Italien entstand ab 1908 ein weiterer internationaler Produktionsstandort. Im selben Jahr erfolgte die Aufteilung der Deutsch-Österreichischen Mannesmannröhren-Werke AG in die Mannesmannröhren-Werke AG mit Sitz in Düsseldorf, die fortan die Konzernspitze bildete, und deren neue Tochtergesellschaft Österreichische Mannesmannröhren-Werke GesmbH in Wien. Auch die Anteile an der britischen und später der italienischen Gesellschaft befanden sich vollständig im Besitz der Mannesmannröhren-Werke AG.