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Mannesmann Precision Tubes
Für die E-Mobilität gerüstet
Die Konzerntochter Mannesmann Preci- sion Tubes (MPT) stellt kaltgezogene nahtlose und geschweißte Präzisions- stahlrohre, Profile und rohrförmige Kom- ponenten sowie warmgefertigte Rohre her. Ihre Produkte sind in Kraftfahr- zeugen unterschiedlicher Hersteller an vielen Stellen verbaut. Den Wandel der Industrie hin zur Elektromobilität sieht Mannesmann gelassen, sind doch zahl- reiche Anwendungen von Präzisions- stahlrohren antriebsunabhängig und bleiben auch in einem Elektroauto unver- zichtbar, wie zum Beispiel Airbagbehäl- ter, Seitenwellen und Gurtstraffer. Auch auf Stoßdämpferzylinder, Stabilisatoren und Gasdruckfedern kann kein E-Mobil verzichten. Dennoch werden wohl auch einzelne Bauteile aus der künftigen Pro- duktpalette nach und nach verschwin- den, etwa Dieseleinspritzleitungen und bestimmte Antriebswellen.
Im Saldo, davon gehen die Verantwortli- chen im Moment aus, wird sich durch die Transformation hin zur Elektromobilität der Materialumsatz bei MPT nur leicht reduzieren. „Wir rechnen von einem Minderbedarf im einstelligen Prozentbe- reich“, sagt Dr. Steffen Zimmermann, Head of Technical Sales. „Das macht uns keine Sorge, zumal wir den Wegfall mit neuen Produkten ganz gut kompensie-
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ren können.“ Schließlich benötigen Elek- troautos auch neuartige Bauteile, die die MPT-Unternehmensgruppe zu ferti- gen vermag.
So bietet Mannesmann Precision Tubes Stahlrohre an, die speziell auf die me- chanisch-technologischen Anforderun- gen an Rotorwellen und Seitenwellen in Elektrofahrzeugen abgestimmt sind. „Der laufende Umstieg hat auch uns einen Entwicklungsschub beschert“, be- richtet Dr. Sebastian Brust, Head of Pro- duct Development bei MPT. Ein Beispiel hierfür sind die Antriebswellen, die auf- grund des höheren Drehmoments fester ausgelegt werden müssen und entspre- chend aufwendiger herzustellen sind. Aufgrund der Gewichtsproblematik bei E-Autos müssen auch viele andere Pro- dukte neu bewertet werden. Überdies werden neue Produkte das Angebot künftig erweitern: Für Fahrzeuge
Folglich interpretieren die Verantwort- lichen bei MPT den Wandel als Heraus- forderung und sehen sich motiviert, Pro- dukte und Prozesse neu zu denken. „Wir müssen Eigenschaften nicht nur auf Höchstleistungsniveau bringen, son- dern Produkte auf der Basis anspruchs- voller Werkstofflösungen auch verfah- renssicher herstellen können“, sagt Dr. Zimmermann. Dabei ist auch die di- rekte Kommunikation mit den Fahrzeug- herstellern wichtig – selbst wenn es um Produkte geht, die als Halbzeug erst zur weiteren Verarbeitung an andere Zulieferer versandt werden. Der Ge- sprächsbedarf ist groß, so stehen neben den Erfordernissen alternativer An- triebstechnik in Zukunft ebenfalls neue Sicherheitskonzepte für das autonome Fahren auf der Agenda.
 mit Brennstoffzelle werden Lösungen für Wasserstoff- tanks und -leitungen ent- wickelt.
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MPT-BAUTEILE IM E-AUTO
1. Rotorwellen
2. IHU/IHV (Hydroforming)
3. Antriebswellen (Monobloc
und 3-teilig), Kugelkäfige
4. Gurtstraffer
5. Lenksäulen
6. Stabilisatoren
7. Gasdruckfedern
8. Airbags (Beifahrer-, Kopf und
Seitenairbags)
9. Stoßdämpferzylinder,
Stoßdämpferbehälter, hohle Kolbenstangen
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