Page 16 - STIL 2 2023
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TITELTHEMA
Car2Car
Ein Projekt für die Kreislaufwirtschaft
Das Projekt Car2Car konzentriert sich auf das Recycling der Materialien Stahl, Aluminium, Glas, Kupfer und Kunststoff aus Altfahrzeugen. Es wird Im Rahmen der Förderrichtlinie „Neue Fahrzeug- und Systemtechnologien“ des Bundesminis- teriums für Wirtschaft und Klimaschutz von diesem mit 6,4 Mio. € gefördert.
Innovative Demontage- und automatisier- te Sortierverfahren sollen künftig ermög- lichen, Wertstoffe aus Altfahrzeugen in deutlich stärkerem Maß als bisher in der Produktion neuer Automobile zu nutzen.
Die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH engagiert sich stellvertretend für die Salzgitter AG und ihre Konzerntöch-
ter im Car2Car-Projekt, an dem sich der Salzgitter-Konzern mit mehreren Ar- beitsschritten beteiligt: Zunächst sam- melt die DEUMU Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH den im Projekt zur Verfügung stehenden Altfahrzeug- Shredder-Schrott. Diesen schmilzt an- schließend die Peiner Träger GmbH ein und gießt ihn zu Brammen, die wiederum bei der Salzgitter Flachstahl GmbH zu automobiltypischen Stählen weiterver- arbeitet werden. Danach erfolgt eine umform- und fügetechnische Charakte- risierung des Stahls durch die Salzgitter Mannesmann Forschung. Zum Abschluss des Projekts fertigt BMW aus dem Stahl mit hohem Anteil an Altfahrzeugschrott neue Automobilbauteile für die Produk-
tion. Dieses Verfahren einer geschlosse- nen Kreislaufwirtschaft ist nicht neu, sondern wird schon seit 2020 angewen- det. Doch bislang werden bei der Fahr- zeugproduktion anfallende Fahrzeug- schrotte eingeschmolzen, nicht aber solche aus Altfahrzeugen, die über viele Jahre Tausende Kilometer auf den Stra- ßen zurückgelegt haben.
Das Projekt Car2Car passt somit nicht nur mit dem Circularity-Prinzip der Kon- zernstrategie „Salzgitter AG 2030“ zu- sammen, es kommt auch dem steigen- den Bedarf an qualitativ hochwertigen Schrotten entgegen, der mit dem Trans- formationsprojekt SALCOS® - Salzgitter Low CO2 Steelmaking einhergeht.
 Projekttreffen im März 2023 bei der Firma Scholz Recycling in Espenhain
Initiative Automotive
Gebündelte Kompetenz für die Automobilbranche
Die Initiative Automotive begeht in die- sem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum: Auf den „TechDays“ in Wolfsburg, einer Ver- anstaltung der Abteilung Forschung und Entwicklung der Volkswagen AG, wurde 2013 die Idee geboren, einen Dialog zwi- schen dem Konzern und der Automobil- industrie zu etablieren. Die beiden Initia- toren, Frank Seinsche (Leiter Corporate Marketing Communications der Salzgit- ter AG) und Ansgar Geffert (Leiter Engi- neering und Simulation der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH), erhoff- ten sich, die Kundenanforderungen der Automotive-Branche besser in Lösun- gen des Konzerns umsetzen zu können. Zugleich bündelte die Initiative die An- gebote aller Konzerngesellschaften für die Branche, von der Salzgitter Flach- stahl über die Mannesmann-Gesell- schaften bis hin zu Salzgitter Automotive
Engineering, Salzgitter Hydroforming und den Stahlhandel.
Es entstanden Arbeitskreise, in denen gemeinsam überlegt wurde, wie sich Werkstoffe, Prozesse und Dienstleistun- gen weiter optimieren ließen. In enger Kooperation mit den Kunden wurden in den Gesprächen Konzepte und Ideen für den Automobilbau entwickelt. Zugleich wurde eine Webseite ins Leben gerufen, die eine Übersicht über die Produktan- gebote des Salzgitter-Konzerns für die Automotive-Branche gibt: Das Portal bietet Produzenten, Entwicklern, Kon- strukteuren und Einkäufern der Automo- bilkonzerne und Zulieferer einen einzi- gen Ansprechpartner für alle Anfragen.
AngesichtsdesTransformationsprozes- ses, den die Automobilbranche zu be-
werkstelligen hat, wird die Internetseite der Initiative Automotive derzeit neu aufgesetzt. Bis Mitte des Jahres soll sie aktualisiert werden und neue Optionen für die E-Mobilität aufzeigen – insbeson- dere für den Leichtbau mit Stahl. Spä- testens Mitte Oktober zur EuroCarBody 2023, einer Messe für den modernen Ka- rosseriebau, wird die Initiative so die Konzerngesellschaften in neuer Form als kompetenten Partner für den Autobau der Zukunft präsentieren.
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Foto: Dr.-Ing. Matthias Schneider














































































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